Platon - der Weg der Ironie

Zwischen 2008 und 2022 sind an dieser Stelle sporadisch Hinweise auf meine jeweiligen Neuerscheinungen zum Thema ZEN – vom Cong-rong-lu alias Shôyôroku bis zu ‚Weiße Jade, falsches Gold‘ – erschienen, und das auf einer Website, die dem japanischen Teeweg der Ueda Sôko Ryû gewidmet ist! Jetzt tritt, ebenso überraschend, ein ganz anderes Thema hinzu – die europäische Philosophie:

 

Platon – war da was?

 

Ja, da war was! Und ich glaube sagen zu können: Da kenne ich mich aus – als promovierter Philosoph und Gräzist, der sich einst über zwei Jahrzehnte hin mit den Schriften Platons beschäftigt und sie im Urtext um und um gewendet hat.

 

 

Zur Erinnerung: Platon, 428 – 348 v.u. Z., war zweifellos einer der einflussreichsten Philosophen der europäischen Vergangenheit, ohne den unsere gesamte Geistesgeschichte – über das christliche Mittelalter bis in die Neuzeit hinein – einen anderen Verlauf genommen hätte. Der englische Philosoph Alfred North Whitehead hat sogar noch zu Beginn des 20. Jahrhunderts davon gesprochen, die gesamte europäische philosophische Tradition sei nichts anderes als ‚Fußnoten zu Platon‘: "The safest general characterization of the European philosophical tradition is that it consists of a series of footnotes to Plato."

 

Aber das ist nicht das einzige Erstaunliche an diesem antiken Denker. Es gibt da noch eine außerordentliche Besonderheit, ein geradezu Jahrtausende übergreifendes ‚Alleinstellungsmerkmal‘ – Platons Schriften sind so angelegt, dass derjenige, der sie einfach beim Wort nimmt, sich in die Irre führen lässt und es stattdessen einer aktiven denkerischen Mitarbeit des Lesers bedarf, um sich die eigentliche Mitteilung des jeweiligen Textes zu erschließen.

 

Vordergründig den Leser an der Nase herumzuführen und ihn gleichzeitig zu nötigen, das tatsächlich von Platon intendierte Ergebnis sich selbst zu erarbeiten – dieses Prinzip einer typisch ‚Platonischen Ironie‘ durchzieht sein gesamtes schriftstellerisches Werk. Unter all den Dialogen, aus denen Platons Hinterlassenschaft besteht, ragen drei dem Spätwerk zuzurechnende Dialoge hervor, die als regelrechte Trilogie komponiert sind. Sie tragen die Titel Theaitetos, Sophistes und Politikos. An ihnen das Spiel der Ironie im Einzelnen nachvollziehbar zu machen, ist der Sinn eines Projekts, dessen erster Teil hiermit angekündigt sei und demnächst bei BoD erscheint:

 

ab sofort erhältlich:

Platonische Ironie

Der Dialog Theaitetos

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Kunstwerk

Schelmenstück der Philosophie

Meisterliches Verwirrspiel mit dem Leser

 ISBN 978-3-7578-5574-1

 

zum BoD Buchshop

 

 

Dietrich Roloff